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wenn der WIRkstoff nicht ausgeht
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Wir könnten euch jetzt erzählen, wie wirkungsvoll euer Mitwirken war, wie es sich auf das Gesell­schafts­klima in Lustenau ausge­wirkt hat, was euer Tun bewirkt hat. Ihr seht, ein Wort ergibt das andere, eine Ketten­re­aktion wird ausgelöst. Genau das wünschten wir uns von unserem Projekt. Genau das ist passiert.

Nehmen wir Woche 1: „Mama, wer will schon Gedichte schreiben?“, sagte eine kritische Stimme im Home-School-Office. Dass die Videos von Ali inspi­rierend sein könnten, das schien verständlich, denn Ali ist cool. Und trotzdem – Gedichte??? Tja, Lustenauer*innen haben gezeigt, dass sie Brückenbauer*innen sind. Die Tatsache, dass man Lustenau nur über Brücken erreichen kann, scheint sich in ihren Worten und ihrem Tun zu manifes­tieren. Über 150 in Worte gefasste Brücken erhielten wir in der ersten WIRkstoff-Woche und durften elf davon auswählen, um im Rahmen der #fenster­poesie, gemeinsam mit literatur.ist und der Markt­ge­meinde Lustenau, in Schau­fenster zu schreiben. Omas Zahnbrücke im Wasserglas ist „WUI“, Richard hat sich an der Bushal­te­stelle in Ülkü verliebt und die Kaiser-Franz-Josef-Straße ist poeti­siert. Mit einem Knalleffekt.

Guter Start. Trotz Gedichte! Dank Ali? Auch. Vor allem aber Dank allen Mitmacher*innen!

Woche 2: Talen­teshow. „Zeig uns, was du kannst“, haben wir gesagt. Bezie­hungs­weise zeig es deinen Nachbar*innen, deinen Freund*innen, deiner Familie. Wir erhielten Nachrichten wie diese:

„Liebes WIRkstoff Team, übrigens haben wir diese Woche schon Muffins von Kimi und Lorenz bekommen. Leonie hat ihrem Stiefpapa einen Geburts­tags­kuchen gebacken, Sara hat Kimi einen Brief geschrieben, Lorenz hat Rasen gemäht, Christoph kümmert sich um seinen Opa und seine Oma. Marina hat auch noch einen Kuchen gebacken. Liebe Grüße, die 1c aus der MS Hasenfeld“

Die haben es gecheckt! Und sie waren nicht die einzigen. Maria hat Evi Pesto vor die Tür gestellt, Christine Meringue für Vroni gebacken. Hildegard hat Annelies einen Zopf gebracht, Regine und Mika sind mit einem Kuchen zu Rama gefahren und Barbara hat für Alexandra etwas gebastelt. Ganz viel Kontakt, ganz viel Berührung, und doch ganz kontaktlos.

Und schon war sie da, die dritte Woche. Mit Kreide­kübel ausge­stattet fuhren wir durch Lustenau und hinter­ließen 15 Kübel an verschie­denen Stellen. Weitere 15 wurden an Schulen, Schülis und die OJAL verteilt. „Du bist wundervoll!“, “İyi ki varsın!” und Život je lijep! war in ganz Lustenau zu lesen. Am Kirch­platz, vor der Eishalle, bei der Fahrrad­brücke. Vor Einfa­mi­li­en­häusern und in Wohnsied­lungen. Vor Schulen und beim Rathaus. Lustenau zeigte, wie bunt es ist!

Und auch als Lustenaus Zentrum rot sah, wirkten wir weiter. Die Glücks­be­am­tinnen durften zwar ihren Platz hinter der roten Schreib­ma­schine nicht einnehmen, die Glastür neben der Bibliothek nicht öffnen, aber virtuell ist sie offen, die Melde­stelle für Glücks­mo­mente. Und sie kamen, die Glücks­mel­dungen. In die WIRkstoff-Inbox, in die Bibliothek, in den W*ORT-Briefkasten. Die Besucher*innen des Café 96, Schüler*innen und glück­liche Lustenauer*innen machten ihre Meldungen. Vom Vogel­besuch auf dem Balkon, dem erledigten Mathe-Test, dem Wort „Papa“ im Ohr. Kleine Momente, die einen Unter­schied in unserem Leben machen. Kleine Momente, die uns berühren. Kleine Momente, die wir sammeln dürfen. Immer wieder.

Begonnen hat das Projekt mit einem Glücks­moment in Form eines Anrufs von Evi bei Gabi. Daraus durfte dieses Projekt entstehen. Offiziell ist die Aktion WIRkstoff nun abgeschlossen. Und doch hören wir von Aktionen, bekommen weitere Bilder, werden von positiven Nachrichten überrascht. So soll es sein. So funktio­niert WIRkstoff.

Eine Aktion im Rahmen des Projektes TUOSCHT MIT? in Koope­ration mit der Fachstelle Zusammen.Leben der Markt­ge­meinde Lustenau.

Und sonst so?