Es war einmal, anno 2014, ein Lustenauer, der von einer Idee gehört hat, die Gleichgesinnte in Amerika und Europa bereits umgesetzt hatten. Eine Idee, bei der Erwachsene, Mitmenschen, Bürger:innen sich ehrenamtlich einbringen, ihre Zeit und ihr Talent mit Kindern teilen, um ihnen zu helfen, sich sprachlich weiter zu entwickeln. Diese Menschen glauben, dass die Sprache ein wichtiger Schlüssel für die Zukunft ist. Dieser Lustenauer, nennen wir ihn Kurt, war Ideensammler, Wortkünstler, Philosoph, Begeisterer. Für die Umsetzung, das wusste er, brauchte er noch andere.
Kurt erzählte einer Menschin, nennen wir sie Michaela, von der Idee. Sie arbeitete in einem Bereich, in dem es um Bildung, um Sprache, um Kinder ging. Sie mochte neue Ideen, mochte es, wenn man das nicht mehr ganz moderne Bildungssystem auf den Kopf stellte. Mochte von ihrer Position in der Verwaltung aus Innovatives bewirken. Sie war auch leidenschaftliche Gastgeberin. Zu Hause, ja. Bei der Arbeit, weniger. Aber an einem anderen Ort, einem dritten, konnte sie es sich gut vorstellen. Kurt, der Begeisterer hatte sie begeistert.
Er begeisterte weiter, der Kurt, erzählte einem Grafiker, einer Architektin, einem Archivar, einer Mutter, einem Lehrer, einer Musikerin und vielen vielen anderen von dieser Idee. Michaela, die leidenschaftliche Gastgeberin, wusste, dass man diese Menschen, die Kurt so wunderbar ins Boot geholt hatte, an einen Tisch bringen muss. Mit gutem Essen und einem Glas Wein. Oder Limonade. Oder Kaffee. An einen Ort, an dem sie gemeinsam nachdenken konnten. Nicht bei ihr zu Hause, nicht in der Arbeit, an einem anderen, an einem Dritten Ort. In einer Garage zum Beispiel. Genau so, wie es junge Bands machen. Und so gründeten sie eine Garagenband und nannten sie das Große W*ORT.
Sie überlegten, erzählten, sammelten Ideen, Geschichten, Namen, Menschen. Alleine hatte Kurt eine Idee. Gemeinsam hatten sie — nach einigen Kaffees, Bier, Aperol und einem Marmorgugelhupf — den Mut, gemeinsam einen Ort zu schaffen, der nicht die Arbeit und nicht das Zuhause ist. Und so entstand das W*ORT. Ein Ort, an dem die Fragen der Kinder zu Hause sind und auch jene, die die Fragen stellen. Und jene, die sie gerne beantworten möchten. Kinder, Jugendliche und Lernwillige jeden Alters.
Nach 10 Jahren bringt Kurt immer noch Ideen und Menschen ins W*ORT, Michaela ist noch immer gern Gastgeberin bei uns, das W*ORT ist eingebettet in ein internationales Netzwerk. Wie die Gründer:innen selbst macht auch das W*ORT nichts allein, sondern immer gemeinsam mit anderen Menschen und Organisationen. Weil wir nicht alles können und nicht alles können müssen. Die Garagenband hat sich aufgelöst, ist dem W*ORT jedoch noch immer wohlgesinnt: Hoffentlich gibt es dieses Jahr zum 10-jährigen Jubiläum ein Revival!?