Suche
Close this search box.
to be continued…
Bildschirmfoto 2022-11-19 um 13.37.58

Als Frauke Kühn unsere Gabi anrief und fragte, ob das W*ORT denn nicht bei einem Europäi­schen Projekt mitmachen möchte, einer Fortset­zungs­ge­schichte, die wie ein Staffellauf funktio­niert, gab es kein Zögern. Es war ganz klar, dass man den Vorschlag einer solchen Projekt­part­nerin für eine inter­na­tionale Geschichte nicht ausschlagen konnte. Das war vor den Sommer­ferien. Nun steht das Projekt, die Partner wurden durch die Inter­na­tional Alliance of Youth Writing Centres gewonnen und die erste Klasse ist bereits am Schreiben. Auch die Organi­sa­to­rinnen lassen es sich nicht nehmen, ins Schreiben zu kommen. Frauke Kühn von literatur:vorarlberg netzwerk hat die ersten zwei Kapitel dieses spannenden, sich immer weiter entwi­ckelnden Projektes in ihrer eloquenten Form beschrieben:

© Frauke Kühn

to be continued.… Kapitel 1

© Frauke Kühn

to be continued.… Kapitel 2

Frauke hat dann den Stab an Gabi Hampson weiter­ge­geben, die das dritte Kapitel der Geschichte schreiben durfte:

„to be continued…“ ist eine Fortset­zungs­ge­schichte, an der rund 100 Schüler*innen aus Vorarlberg und verschie­denen europäi­schen Städten schreiben. Eine Geschichte, die schon in ihrer Entstehung erzählt werden will. So haben es sich die Projekt­lei­te­rinnen, Gabi Hampson vom W*ORT Lustenau und Frauke Kühn von literatur:vorarlberg netzwerk zur Aufgabe gemacht, das Drumherum zu dokumen­tieren, Momente festzu­halten, die Geschichte rund um die Geschichte der Kinder, die auf der Geschichte des Hauses aufbaut, zu erzählen. 

 Previously on „to be continued…“:
Die Schüler*innen aus Feldkirch und Lustenau haben jeweils mit Claudia Klammer eine Führung durch die Villa Iwan und Franziska Rosenthal gemacht. Dann haben sie in einem Workshop gehört, wie man diese Infor­ma­tionen an dritte weiter­geben, eine Führung inter­essant gestalten und die Fakten gut trans­por­tieren kann. Gemeinsam haben die Jugend­lichen dann zu all dem ein Skript für ihre eigene Führung durch das Haus erarbeitet. Mit diesem Skript soll ein Film entstehen, der später den anderen euroäi­schen Klassen via Live-Stream gezeigt wird. 

12.11.2019. Live Stream zu den Europäi­schen Partner*innen
Hier ist es wie auf einem Filmset. Schul­ta­schen und Jacken liegen in der „Garderobe“, der Fotograf folgt den Präsentator_innen auf Schritt und Tritt, „Schein­werfer“ und Kamera sind bereit. Die Papier­tasche mit der Jause vom Bäcker wird noch schnell zur Seite gerückt, damit sie nicht im Bild ist.

Vor der Villa Iwan und Franziska Rosenthal steht die leicht nervöse Julia. Sie kann den Text auswendig, beim Proben ändert sie ihn nochmal leicht ab, verbessert kleine Details. Dann kommt auch schon Frauke mit der Kamera, um den Probe­durchgang zu filmen. My name is Julia and I am here with Edi and Timo, two of my class mates and six pupils from Feldkirch…. We are in front of Villa Rosenthal, which we will guide you through in a moment.”

Julia macht die Einführung souverän und übergibt an Edi, der Frauke (und durch ihre Linse die anderen teilneh­menden Klassen) über die Treppe, am imposanten Glasfenster vorbei ins Esszimmer der Villa geleitet. Timo wartet dort schon und erzählt von Gemälden, Heizung, staubigen Vorhängen und einer Vorrichtung, die im Judentum zur rituellen Waschung der Hände vor dem Essen vorge­sehen ist.

 “This door leads to the next treasure, the next surprise. We will let our colle­agues from Feldkirch tell you more about it.”

Im alten Spiel­zimmer der Villa warten die Feldkircher*innen schon auf dieses Zeichen und führen uns direkt zur Tapetentür. Eine Tür, die tatsächlich dank der darauf befes­tigten Tapete in der Wand verschwindet. So unscheinbar, wie sich früher die Bediens­teten hinter dieser Tür bewegten.

 “What do you think, the room behind this door could look like? Do you want me to open this door and have a look behind?” Schon in die Führung bauen Sebastian, Ruben, Greta, Denize, Max und Pius Cliff­hanger ein, damit die Fantasie der Europäi­schen Co-Autor*innen angeregt wird.

©Daniel Ongaretto Furxer

 Der letzte Schatz, den die Feldkircher_innen zeigen möchten, ist ein “Stein­haufen“ im Garten. Dann verab­schieden sie sich in den Sprachen der teilneh­menden Länder und der Film ist im Kasten. Die Probe lief so gut, dass kein zweiter Durchgang nötig ist. Den Schüler_innen hat es sehr viel Spaß gemacht, sie sind von ihrer eigenen Profes­sio­na­lität fast enttäuscht. Gerne hätten sie das Ganze noch einmal gefilmt.

©Daniel Ongaretto Furxer

 Mit dem Film im Kasten geht es ab ins Jüdische Museum
Der Vormittag ist straff durch­ge­taktet und die Filmcrew muss auch schon zur nächsten Location. Die Klassen in den anderen Ländern werden sich um 10 Uhr für den Live Stream einschalten – da müssen Film und Team im Jüdischen Museum bereit sein, das unser Partner in diesem Projekt ist und uns jetzt seinen Seminarum und sein  stabiles WLAN zur Verfügung stellt. Die Aufregung ist groß, als sich Dänemark als erste Gruppe in den Chatroom einwählt. Chisinau, die Klassen in Feldkirch und in Dublin folgen. Italien kann um diese Zeit nicht dabei sein, ein separater Live Stream mit den Turiner_innen ist für den Abend geplant.

Beim gegen­sei­tigen „Hallo“ erhaschen wir einen Blick in die Klassen­zimmer der anderen Länder. Wie schön zu sehen, in welchem Setting diese Geschichte entfaltet werden wird. Wie cool, die jungen Autor_innen zu treffen. Nachdem die Führung als Film allen Klassen via Live-Stream gezeigt wurde, ist noch Zeit für Fragen:

Hatte das Ehepaar Rosenthal Kinder?
Wie lange dauerte der Bau der Villa?
Wie lange haben die Rosenthals dort gewohnt?
Spukt es im Haus???

Die Schüler_innen aus Lustenau und Feldkirch beant­worten die Fragen ohne mit der Wimper zu zucken. Bei der letzten Frage sind sie sich voller Vorfreude auf den kommenden Schreib­prozess einig: es spukt mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit!

Evening Session mit Italien
Am Abend folgt dann noch ein Live Chat mit Italien. Die Kinder sind so aufgeregt, sie freuen sich sichtlich, bei diesem Projekt mitmachen zu dürfen. Die Übertragung des Videos klappt nicht gleich, die Technik lässt uns im Stich. Domitilla, die Leiterin vom Fronte del Borgo in Turin, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie wird den Kindern von der Villa erzählen, wird das Skript mit ihnen teilen. Dann dürfen sie die Villa zeichnen, genau so, wie sie sich das Gebäude vorstellen. Den Film mit der Führung schauen sie sich nächste Woche an.

Die Geschichte hat gerade eine neue Dimension bekommen. Und genau so soll das Projekt funktio­nieren. Die Projektpartner_innen folgen dem roten Faden, flechten dann aber landes­spe­zi­fisch ihre eigenen bunten Eigen­heiten in die Geschichte. “to be continued…”

Coming soon
In wenigen Tagen startet die Feldkircher Klasse den Beginn ihrer fiktiven Geschichte zur Villa Iwan und Franziska Rosenthal. Nach einer Woche stoppen sie ihren Schreib­prozess und reichen die Geschichte an die Schüler_innen in Kopen­hagen weiter, welche die Geschichte mit ihren Ideen fortsetzen wird. 

Und sonst so?