WortDichtung
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„Das Tagebuch der Anne Frank“, „Wenn Lisa wütend ist“ und „Josephine“ – das sind die drei Bücher, die Julia in ihren Händen hält, als sie uns zum Workshop begrüßt. Warum genau diese drei Bücher bzw was haben diese drei Bücher gemeinsam? Magnus, der einzige Mann in der Runde, weiß es sofort. Die Haupt­rolle wird in allen drei Büchern von einer Frau einge­nommen. „Und warum hab ich diese Bücher ausge­wählt?“, fragt Julia. Auch die restlichen Teilneh­me­rinnen wissen sofort die Antwort: heute ist Weltfrau­entag. Und um Frauen oder Heldinnen soll es auch in der heutigen Schreib­werk­statt gehen. Angefangen mit der Anna, der Frau vom aktuell ausge­stellten Künstler Günter Brus, die seine Komplizin, Ko-akteurin und auch Heldin war. Oder seine Tochter Diana, für die er Kinder­bücher und Geschichten geschrieben hat. Und schon geht es ab in die Ausstellung. Von den mit Bleistift gezeich­neten und immer wieder aus anderer Perspektive skizzierten Stühlen, über „Gekritzel“ bis zu vielen, vielen, vielen Aquarellen im obersten Geschoß lernen wir einiges über Brus, sein Leben, seine Arbeit. UND über das Kunsthaus. Denn wir dürfen geheime Ecken und Gänge und Lifte erkunden. Denn vor einiger Zeit sagten Kinder in einer W*ORT Druck­werk­statt, dass wir eigentlich alle Kunst­werke sind. Als wir Julia davon erzählen, dürfen auch wir mit dem Lastenlift fahren, in dem sonst nur Kunst­werke trans­por­tiert werden.

Wir „Kunst­werke“ fahren also mit dem Lastenlift in den Keller. Wir gehen aber nicht zurück in den Workshopraum, sondern durch eine geheime Tür. „Dafür, dass es so ein kühler Raum ist, sind hier echt wenig Spinnen“, bemerkt Magnus. Julia ist erstaunt ob der Detek­tiv­augen. Tatsächlich sind Spinnen ein Problem für das Kunsthaus und die Reini­gungs­kräfte und Techniker:innen müssen dafür sorgen, dass möglichst weniger rund um die Fassade abhängen. Auch wenn ihre Netze oft die wunder­barsten Kunst­werke darstellen, so sind ihre Ausschei­dungen eher ungünstig für die Außen­hülle des Hauses.

 

Natürlich gibt es im Kunsthaus auch Vitamine. Um es genau zu sagen: Vitamin P. Vitamin Prinzen­rolle. Was denn sonst! Ein ereig­nis­reicher, bunter Nachmittag voller Entde­ckungen geht zu Ende. Geschichten und Zeich­nungen – inspi­riert von der BildDichtung von Brus — sind entstanden und beim nach Hause fahren liest uns Elina noch aus ihrem entste­henden Roman vor. So läuft’s, wenn das Kunsthaus und das W*ORT gemeinsame Sache machen.

W*ORT goes Kunsthaus ist eine Koope­ration vom Kunsthaus Bregenz und vom W*ORT.

Und sonst so?